Burnout- und Stressprävention

Was ist Burnout?

Unter Burnout versteht man einen Prozess oder Zustand seelischer Erschöpfung, der oft am Ende einer langanhaltenden Überforderung durch vielfältige Belastungen eintritt. Das Burnout (auf Deutsch Ausbrennen) wird manchmal auch Erschöpfungssyndrom genannt und ist in den letzten Jahren unter berufstätigen Menschen ein geläufiger Terminus geworden. Er wird als schleichend beginnende oder abrupt einsetzende Erschöpfungserfahrung körperlicher, geistiger oder gefühlmäßiger Art in Beruf, Freizeit oder Freundeskreis, Partnerschaft und Familie beschrieben. (Autor Jörg Fengler)

 

In meiner beruflichen Praxis begegnen mir immer mehr Menschen, denen es schwer fällt, die vielfältigen Veränderungen und Anforderungen in ihrer Arbeit als positive Herausforderung zu empfinden. Sie fühlen sich oft fremdbestimmt, immer weniger wertgeschätzt und als Einzelkämpfer. Kollegen werden zu Konkurrenten, das Betriebsklima wird schlechter und die Missverständnisse und Konflikte im Team größer. Immer mehr Aufgaben mit weniger Zeitressourcen kommen dazu, so dass viele Betroffene Ängste bekommen nicht mehr alles adäquat erledigen und ihren eigenen Ansprüchen genügen zu können.

 

Wie wirkt sich Burnout aus?

Viele Menschen versuchen durch vermehrtes Arbeiten, Überstunden, permanente Verfügbarkeit, Verzicht auf Freizeit und soziale Kontakte und das nicht beachten eigner Bedürfnisse, ihre Überlastung in den Griff zu bekommen. Persönliche Aspekte, wie Selbstüberschätzung, mangelnde Selbstachtung, hoher Perfektionsanspruch, die Sehnsucht nach Anerkennung und gemocht werden, Angst vor Versagen, mangelnde Abgrenzungs- und Konfliktfähigkeit, keine eigenen Interessen und Hobbys oder Einsamkeit im häuslichen Bereich, vermindern oft die individuelle Belastbarkeit und somit die Balance zwischen Arbeit- und Freizeit. Nicht jeder hat in solchen Veränderungssituationen im Arbeits- und persönlichen Bereich die passenden Ressourcen, um mit den neuen Arbeitsbedingungen zu recht zu kommen. Die Gefährdung in dieser Situation an den vielfältigen Symptomen eines Burnouts zu erkranken sind hiermit gegeben.

 

Ab wann ist Hilfe notwendig?

Für den Betroffenen kann es sich lohnen rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. Durch den prozentualen Verlust des Gehaltes nach 6 Wochen Lohnfortzahlung beim Krankengeld kann es zu finanziellen Einbußen kommen. Die Unternehmen haben den Vorteil, dass der Mitarbeiter durch ein professionelles Coaching zügiger wieder einsetzbar ist und er nicht so schnell wieder Gefahr läuft in die Burnoutspirale zu gelangen. Es gibt mittlerweile Krankenkassen, die ebenfalls die Vorteile einer zeitnahen Beratung und Begleitung eines Betroffenen sehen, vor allem wenn kein Therapeut mit Kassenzulassung zur Verfügung steht. 

 

Mögliche Anzeichen von Burnoutsymptomen im beruflichen Alltag:

  • Permanente Abneigung zur Arbeit zu gehen
  • Gefühle des Versagens, das Gefühl nicht leistungsfähig zu sein
  • Unkonzentriertheit
  • Abneigung gegen Anrufe und Kunden
  • Vermeidung von Klienten- oder Kundenkontakt
  • Zunahme zynischer Bemerkungen zur eigenen Arbeit
  • Sarkasmus
  • Dienst nach Vorschrift
  • Resignation, Gleichgültigkeit und Ohnmachtsgefühle
  • sich nur noch als Opfer fühlen
  • sozialer Rückzug
  • hohe Fehlzeiten
  • zu nichts mehr Lust haben

 

Körperliche Beschwerden können sein:

  • Gefühle von Müdigkeit und Erschöpfung während der Arbeit
  • häufige Erkältungen und Grippeerkrankungen
  • Schlafstörungen und Albträume
  • Kopf– und Magen-Darmbeschwerden
  • Bluthochdruck
  • Tinnitus
  • Stimmungsschwankungen
  • Angstgefühle, plötzliches Weinen
  • Gefühllosigkeit
  • Suchtmittelmissbrauch
  • tiefe Traurigkeit bis hin zur Bewegungslosigkeit

 

Auswirkungen im sozialen Umfeld:

  • inneren Rückzug
  • unverhältnismäßige heftige Gefühlausbrüche
  • Ungeduld, Ungerechtigkeit
  • Familie – und Kontakte zu Freunden werden nicht mehr gepflegt
  • gesteigerter Suchtmittelgebrauch